PRP-Therapie bei neurodegenerativen Erkrankungen: Neue Hoffnung für Alzheimer und Parkinson

PRP-basierte Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen:

Ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Alzheimer, Parkinson und Co.

Einleitung: Wenn Blutplättchen zu Neuronen finden

In der Welt der Medizin gibt es immer wieder überraschende Wendungen. Therapien, die ursprünglich für ein bestimmtes Anwendungsgebiet entwickelt wurden, entfalten plötzlich in ganz anderen Bereichen ihr wahres Potenzial. Eine solche faszinierende Entwicklung erleben wir derzeit bei der Platelet-Rich Plasma (PRP) Therapie – einem Verfahren, das seinen Siegeszug in der Orthopädie und ästhetischen Medizin begann und nun möglicherweise eine revolutionäre Rolle in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen spielen könnte.

Stellen Sie sich vor: Die kleinen, scheibenförmigen Zellen in Ihrem Blut, die primär für die Blutgerinnung verantwortlich sind, könnten der Schlüssel sein, um Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu behandeln – Krankheiten, die bislang als weitgehend unaufhaltsam galten. Diese Vision mag zunächst wie Science-Fiction klingen, doch die wissenschaftliche Forschung der letzten Jahre zeichnet ein zunehmend vielversprechendes Bild.

In diesem Beitrag tauchen wir ein in die faszinierende Welt der PRP-basierten Behandlungsansätze für neurodegenerative Erkrankungen. Wir beleuchten, wie aus einer einfachen Blutentnahme ein potentes therapeutisches Instrument werden kann, das möglicherweise die Neurologie revolutionieren wird. Begleiten Sie uns auf dieser Reise an die Frontlinie der regenerativen Medizin, wo Blutplättchen zu unerwarteten Verbündeten im Kampf gegen den neuronalen Verfall werden.

Neurodegenerative Erkrankungen: Eine wachsende Herausforderung unserer Zeit

Bevor wir in die Tiefen der PRP-Therapie eintauchen, lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und das Ausmaß der Herausforderung zu betrachten, vor der wir stehen. Neurodegenerative Erkrankungen gehören zu den komplexesten und verheerendsten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Sie sind durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen gekennzeichnet, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann – von Gedächtnisverlust und Verwirrung bei Alzheimer bis hin zu Bewegungsstörungen bei Parkinson oder Muskelschwäche bei ALS.

Mit der steigenden Lebenserwartung weltweit nimmt auch die Prävalenz dieser Erkrankungen dramatisch zu. Allein in Deutschland leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, wobei Alzheimer die häufigste Form darstellt. Die Parkinson-Krankheit betrifft hierzulande mehr als 400.000 Menschen, mit jährlich etwa 20.000 Neuerkrankungen. Diese Zahlen verdeutlichen die enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Belastung, die mit diesen Erkrankungen einhergeht.

Was diese Erkrankungen besonders tückisch macht, ist die Tatsache, dass die verfügbaren Behandlungsoptionen bislang hauptsächlich symptomatisch sind. Sie können den Krankheitsverlauf bestenfalls verlangsamen, aber nicht aufhalten oder gar umkehren. Die Suche nach krankheitsmodifizierenden Therapien gleicht der Suche nach dem heiligen Gral der Neurologie – und genau hier könnte die PRP-Therapie ins Spiel kommen.

PRP-Therapie bei Neurodegenerative Erkrankungen

PRP: Vom Wundheilungsbeschleuniger zum Neuroprotektor

Platelet-Rich Plasma, oder kurz PRP, ist eine Konzentration von Blutplättchen (Thrombozyten) in einem kleinen Volumen Plasma. Die Gewinnung ist denkbar einfach: Dem Patienten wird Blut mit speziellen PRP-Röhrchen abgenommen, das anschließend in einer PRP-Zentrifuge zentrifugiert wird, um die Blutplättchen zu konzentrieren. Das resultierende PRP enthält eine 3- bis 5-fach höhere Konzentration an Thrombozyten als normales Blut.

Was macht PRP so besonders? Die Antwort liegt in den zahlreichen Wachstumsfaktoren und bioaktiven Proteinen, die in den Alpha-Granula der Blutplättchen gespeichert sind. Wenn PRP aktiviert wird, setzen die Thrombozyten diese Faktoren frei, darunter:

  • Platelet-Derived Growth Factor (PDGF)
  • Transforming Growth Factor-Beta (TGF-β)
  • Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)
  • Epidermal Growth Factor (EGF)
  • Insulin-like Growth Factor (IGF)
  • Und viele weitere bioaktive Moleküle

Ursprünglich wurde PRP in der Orthopädie und Sportmedizin eingesetzt, um die Heilung von Sehnen, Bändern und Muskeln zu fördern. Später fand es seinen Weg in die ästhetische Medizin, wo es zur Hautverjüngung und Haarwuchsförderung eingesetzt wird. Doch in den letzten Jahren hat sich der Fokus erweitert: Forscher haben entdeckt, dass die in PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren auch neuroprotektive und neuroregenerative Eigenschaften besitzen könnten.

Eine bahnbrechende Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Medical Hypotheses", legte den Grundstein für diese neue Anwendung. Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass "die Anwendung von PRP eine neuartige Behandlung für Erkrankungen des zentralen Nervensystems sein könnte" und führten aus, dass die in PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren das Potenzial haben, neuronalen Zelltod zu verhindern und die Regeneration von Nervenzellen zu fördern.

Die Wissenschaft hinter PRP bei neurodegenerativen Erkrankungen

Wie genau könnte PRP bei neurodegenerativen Erkrankungen wirken? Die Antwort ist vielschichtig und basiert auf mehreren Mechanismen:

1. Neuroprotektion

Einer der Hauptmechanismen, durch den PRP neurodegenerative Erkrankungen beeinflussen könnte, ist der Schutz von Neuronen vor dem Zelltod. Die in PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren, insbesondere BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) und IGF-1, haben nachweislich neuroprotektive Eigenschaften. Sie können Signalwege aktivieren, die das Überleben von Neuronen fördern und sie vor verschiedenen Stressfaktoren schützen.

In einer Studie, die in "Frontiers in Immunology" veröffentlicht wurde, zeigten Forscher, dass "Blutplättchen in neurodegenerativen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen können" und dass "die Behandlung mit plättchenreichem Plasma einen vielversprechenden Ansatz darstellt, der bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen angewendet werden könnte". Die Autoren erklärten, dass Blutplättchen nicht nur an der Blutgerinnung beteiligt sind, sondern auch wichtige Regulatoren verschiedener Prozesse in unterschiedlichen Geweben sein können, einschließlich des Gehirns.

2. Entzündungshemmung

Chronische Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei der Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen. Interessanterweise hat PRP sowohl pro- als auch anti-inflammatorische Eigenschaften, wobei der Nettoeffekt oft entzündungshemmend ist. TGF-β, eines der in PRP enthaltenen Proteine, ist ein potenter Immunmodulator, der überschießende Entzündungsreaktionen dämpfen kann.

Eine Studie im "Journal of Neuroinflammation" untersuchte die Wirkung von Prolin-reichen Polypeptiden (PRP) – nicht zu verwechseln mit Platelet-Rich Plasma, obwohl beide Abkürzungen identisch sind – auf die angeborene Immunantwort bei Alzheimer-Patienten. Die Forscher fanden heraus, dass "die Verabreichung von PRP an unsere Patienten die angeborene Immunantwort von peripheren Blutleukozyten erhöhte und die Produktion von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen verringerte, wodurch die übermäßig entwickelte Entzündungsreaktion, insbesondere bei Patienten mit schwerer Alzheimer-Erkrankung, gedämpft wurde."

3. Förderung der Neurogenese und synaptischen Plastizität

Ein weiterer vielversprechender Aspekt von PRP ist seine potenzielle Fähigkeit, die Neurogenese – die Bildung neuer Nervenzellen – und die synaptische Plastizität zu fördern. Wachstumsfaktoren wie BDNF und IGF-1 sind bekannt dafür, dass sie die Bildung neuer Synapsen und die Verstärkung bestehender synaptischer Verbindungen unterstützen.

In einer Studie an Ratten mit Lebererkrankungen, die kognitive Beeinträchtigungen aufwiesen (ähnlich der hepatischen Enzephalopathie beim Menschen), verbesserte die PRP-Behandlung die kognitive Leistung und synaptische Plastizität durch direkte neuroprotektive Eigenschaften.

Neurogenese

4. Angiogenese und verbesserte Durchblutung

Die Durchblutung des Gehirns ist entscheidend für seine Gesundheit und Funktion. Viele neurodegenerative Erkrankungen sind mit einer verminderten zerebralen Durchblutung verbunden. PRP enthält potente angiogene Faktoren wie VEGF, die die Bildung neuer Blutgefäße fördern und damit die Durchblutung verbessern können.

Forscher haben vorgeschlagen, dass dieser Mechanismus besonders relevant für vaskuläre Demenz und Alzheimer sein könnte, bei denen die zerebrale Durchblutung oft beeinträchtigt ist.

Angiogenese und verbesserte Durchblutung

5. Exosomen als Schlüsselvermittler

Ein besonders faszinierender Aspekt der PRP-Therapie ist die Rolle von Exosomen – winzigen, von Zellen freigesetzten Vesikeln, die als Kommunikationsmittel zwischen Zellen dienen. Thrombozyten-abgeleitete Exosomen enthalten eine Vielzahl von microRNAs und Proteinen, die neuronale Funktion und Überleben beeinflussen können.

Diese Exosomen haben den Vorteil, dass sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, was sie zu idealen Transportern für therapeutische Moleküle ins Gehirn macht. Studien haben gezeigt, dass thrombozyten-abgeleitete Exosomen neuroprotektive Effekte haben und sogar die Regeneration von Nervenzellen fördern können.

Exosomen als Schlüsselvermittler

Klinische Anwendungen: Von der Theorie zur Praxis

Wie genau könnte PRP bei neurodegenerativen Erkrankungen wirken? Die Antwort ist vielschichtig und basiert auf mehreren Mechanismen:

Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit ist durch die Ablagerung von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Protein-Fibrillen im Gehirn gekennzeichnet, was zum Absterben von Neuronen führt. Präklinische Studien haben gezeigt, dass die in PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren das Überleben von Neuronen fördern und möglicherweise sogar die Bildung von Beta-Amyloid reduzieren können.

In einer kleinen klinischen Pilotstudie erhielten Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit intranasale Verabreichungen von PRP-Derivaten. Nach sechs Monaten Behandlung zeigten die Patienten eine Stabilisierung der kognitiven Funktion und in einigen Fällen sogar leichte Verbesserungen – ein bemerkenswertes Ergebnis für eine Erkrankung, die typischerweise durch kontinuierliche Verschlechterung gekennzeichnet ist.

Parkinson-Krankheit

Bei der Parkinson-Krankheit sterben dopaminproduzierende Neuronen in der Substantia nigra ab, was zu den charakteristischen motorischen Symptomen führt. Präklinische Studien haben gezeigt, dass PRP das Überleben dopaminerger Neuronen fördern und möglicherweise sogar die Regeneration geschädigter Neuronen unterstützen kann.

In einem Tiermodell der Parkinson-Krankheit führte die Injektion von PRP in die Substantia nigra zu einer signifikanten Verbesserung der motorischen Funktion und einem verminderten Verlust dopaminerger Neuronen. Diese Ergebnisse haben zu ersten explorativen klinischen Studien geführt, deren Ergebnisse mit Spannung erwartet werden.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

ALS ist eine besonders aggressive neurodegenerative Erkrankung, die motorische Neuronen betrifft und für die es derzeit keine wirksame Behandlung gibt. Die neuroprotektiven und entzündungshemmenden Eigenschaften von PRP machen es zu einem interessanten Kandidaten für die ALS-Behandlung.

In präklinischen Modellen hat PRP vielversprechende Ergebnisse gezeigt, indem es das Überleben motorischer Neuronen verlängerte und den Krankheitsverlauf verlangsamte. Erste klinische Studien am Menschen sind in Planung, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Innovative Verabreichungswege: Der Schlüssel zum Erfolg

Eine der größten Herausforderungen bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen ist die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke – einer selektiven Barriere, die das Gehirn vor potenziell schädlichen Substanzen im Blutkreislauf schützt, aber auch viele Therapeutika daran hindert, ins Gehirn zu gelangen. Für die PRP-Therapie wurden mehrere innovative Verabreichungswege entwickelt, um diese Hürde zu überwinden:

Intranasale Verabreichung

Die Nase bietet einen direkten Zugang zum Gehirn, der die Blut-Hirn-Schranke umgeht. Bei der intranasalen Verabreichung wird PRP oder PRP-Exosomen als Nasenspray appliziert, von wo aus die Wachstumsfaktoren entlang der Riechnerven direkt ins Gehirn gelangen können.

Diese Methode ist nicht-invasiv und hat in präklinischen Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt. In einem Mausmodell der Alzheimer-Krankheit führte die intranasale Verabreichung von PRP-Exosomen zu einer Reduktion der Beta-Amyloid-Ablagerungen und einer Verbesserung der kognitiven Funktion.

Intranasale Verabreichung

Intrathekale Injektion

Bei der intrathekalen Injektion wird PRP direkt in den Liquorraum (den mit Hirnflüssigkeit gefüllten Raum um Gehirn und Rückenmark) injiziert. Diese Methode umgeht die Blut-Hirn-Schranke vollständig und ermöglicht eine direkte Exposition des Zentralnervensystems gegenüber den therapeutischen Faktoren.

Obwohl invasiver als die intranasale Verabreichung, hat diese Methode den Vorteil einer präziseren Dosierung und potenziell höherer Wirkstoffkonzentrationen im Zielgewebe.

Intrathekale Injektion

PRP-beladene Nanopartikel

Ein besonders innovativer Ansatz ist die Verwendung von Nanopartikeln, die mit PRP-Derivaten beladen sind und speziell so modifiziert wurden, dass sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Diese Nanopartikel können mit Molekülen ausgestattet werden, die an spezifische Rezeptoren an der Blut-Hirn-Schranke binden, was ihren Transport ins Gehirn erleichtert.

Dieser Ansatz befindet sich noch in einem frühen Forschungsstadium, zeigt aber großes Potenzial für eine gezielte Verabreichung von PRP-Derivaten an spezifische Regionen des Gehirns.

PRP-Nanopartikel

Personalisierte PRP-Therapie: Maßgeschneiderte Behandlung für individuelle Patienten

Ein faszinierender Aspekt der PRP-Therapie ist ihr Potenzial für Personalisierung. Da PRP aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen wird, kann die Zusammensetzung je nach individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und genetischem Hintergrund variieren.

Forscher arbeiten an Methoden, um die PRP-Zusammensetzung zu analysieren und zu optimieren, um sie an die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten anzupassen. Dies könnte die Anreicherung mit bestimmten Wachstumsfaktoren, die Modifikation des Aktivierungsprotokolls oder die Kombination mit anderen therapeutischen Substanzen umfassen.

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurden PRP-Proben von Patienten mit verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen analysiert, um Unterschiede in der Zusammensetzung zu identifizieren. Die Forscher fanden heraus, dass bestimmte Wachstumsfaktoren bei einigen Patienten in geringeren Konzentrationen vorhanden waren, was die Notwendigkeit einer personalisierten Anreicherung nahelegt.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz des enormen Potenzials der PRP-Therapie für neurodegenerative Erkrankungen gibt es noch einige Herausforderungen zu überwinden:

  • Standardisierung und Qualitätskontrolle

Eine der größten Herausforderungen ist die Standardisierung der PRP-Präparation. Die Zusammensetzung kann je nach Herstellungsprotokoll, verwendetem Kit und individuellen Patientenfaktoren erheblich variieren. Dies erschwert die Vergleichbarkeit von Studien und die Entwicklung standardisierter Behandlungsprotokolle.

Forscher arbeiten an verbesserten Methoden zur Charakterisierung und Qualitätskontrolle von PRP, um konsistentere und vorhersehbarere Ergebnisse zu erzielen.

  • Optimale Dosierung und Behandlungsfrequenz

Die optimale Dosierung und Behandlungsfrequenz für PRP bei neurodegenerativen Erkrankungen sind noch nicht etabliert. Verschiedene Studien verwenden unterschiedliche Protokolle, was die Interpretation der Ergebnisse erschwert.

Laufende klinische Studien zielen darauf ab, diese Parameter zu optimieren und evidenzbasierte Richtlinien für die klinische Anwendung zu entwickeln.

  • Langzeitwirkung und -sicherheit

Da die Anwendung von PRP bei neurodegenerativen Erkrankungen relativ neu ist, sind Daten zur Langzeitwirkung und -sicherheit begrenzt. Obwohl PRP als autologes Produkt (aus dem eigenen Körper des Patienten) ein günstiges Sicherheitsprofil aufweist, sind weitere Studien erforderlich, um potenzielle Langzeitrisiken zu bewerten.

  • Kombination mit anderen Therapien

Ein vielversprechender Ansatz für die Zukunft ist die Kombination von PRP mit anderen Therapien, wie Stammzelltherapie, Gentherapie oder konventionellen Medikamenten. Solche Kombinationstherapien könnten synergistische Effekte haben und die Wirksamkeit der Behandlung verbessern.

In einer präklinischen Studie führte die Kombination von PRP mit mesenchymalen Stammzellen zu einer verbesserten Neuroregeneration im Vergleich zu jeder Therapie allein, was das Potenzial dieses Ansatzes unterstreicht.

Fazit: Ein vielversprechender Horizont für Patienten und Mediziner

Die PRP-basierte Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen steht noch am Anfang ihres Weges, aber die bisherigen Ergebnisse sind äußerst vielversprechend. Von der Neuroprotektion über die Entzündungshemmung bis hin zur Förderung der Neurogenese – die vielfältigen Wirkmechanismen von PRP machen es zu einem faszinierenden Kandidaten für die Behandlung von Erkrankungen, die bislang als weitgehend unbehandelbar galten.

Während wir auf die Ergebnisse laufender klinischer Studien warten, ist es wichtig, sowohl Optimismus als auch wissenschaftliche Strenge zu wahren. Die Geschichte der Medizin ist voll von vielversprechenden Therapien, die letztendlich nicht die erhofften Ergebnisse lieferten. Dennoch gibt die solide wissenschaftliche Grundlage der PRP-Therapie und die bisherigen präklinischen und frühen klinischen Ergebnisse Anlass zur Hoffnung.

Für Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen und ihre Familien könnte die PRP-Therapie einen Hoffnungsschimmer in einer oft düsteren Landschaft darstellen. Für Mediziner und Forscher bietet sie ein faszinierendes Feld für Innovation und Entdeckung. Und für die Gesellschaft als Ganzes könnte sie einen wichtigen Schritt im Kampf gegen eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit darstellen.

Die Reise der PRP-Therapie von der Wundheilung zur Neuroprotektion ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie medizinische Innovationen oft unerwartete Wege nehmen. Es erinnert uns daran, dass selbst in den dunkelsten Ecken der Medizin immer Raum für Hoffnung und Fortschritt besteht.

Quellen und weiterführende Literatur

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Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die beschriebenen Therapieansätze befinden sich teilweise noch im experimentellen Stadium. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen stets qualifizierte medizinische Fachkräfte. Die Wirksamkeit der PRP-Therapie ist für viele der genannten Anwendungsgebiete noch nicht durch große klinische Studien abschließend belegt.

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