PRP-Röhrchen und Zentrifugen: Kompatibilität, beste Einstellungen und PRP-Protokoll

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PRP-Röhrchen und Zentrifugen: Kompatibilität, beste Einstellungen und PRP-Protokoll

PRP-Röhrchen und Zentrifugen: Kompatibilität & optimale Einstellungen

Die Gewinnung von plättchenreichem Plasma (PRP) erfordert nicht nur die richtige Kombination aus PRP-Röhrchen und Zentrifuge, sondern auch die Einhaltung eines klar definierten PRP-Protokolls. Dieses Protokoll legt die einzelnen Schritte der PRP-Herstellung fest – von der Blutentnahme bis zur Zentrifugation und Anwendung. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Bedeutung der richtigen Zentrifuge, die Kompatibilität von PRP-Röhrchen mit gängigen Modellen, die besten Zentrifugationseinstellungen und wie ein optimales PRP-Protokoll aussieht.

1. Bedeutung der richtigen Zentrifuge für die PRP-Gewinnung

Die Zentrifuge ist ein essenzieller Bestandteil des PRP-Protokolls. Sie trennt die Blutbestandteile und sorgt für die Konzentration der Blutplättchen im Plasma. Eine präzise Zentrifuge gewährleistet die Qualität des gewonnenen PRP und die Wirksamkeit der Therapie.

PRP-Zentrifuge

Warum die Zentrifuge Teil des PRP-Protokolls ist:

  • Effiziente Trennung: Die Zentrifuge trennt das Blut in seine Bestandteile (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Plasma) und isoliert das plättchenreiche Plasma.
  • Konsistenz: Die Einhaltung eines standardisierten Protokolls mit präzisen Zentrifugeneinstellungen sorgt für reproduzierbare Ergebnisse.
  • Schonung der Thrombozyten: Falsche Einstellungen können die empfindlichen Blutplättchen schädigen und die Qualität des PRP beeinträchtigen.

Eine hochwertige Zentrifuge, die für PRP geeignet ist, ermöglicht eine saubere und effiziente Verarbeitung und ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil jedes PRP-Protokolls.

2. Kompatibilität von PRP-Röhrchen mit gängigen Zentrifugenmodellen

Im Rahmen eines standardisierten PRP-Protokolls ist die Kompatibilität von PRP-Röhrchen mit der verwendeten Zentrifuge entscheidend. Nicht alle Röhrchen passen zu jeder Zentrifuge, und die Auswahl des falschen Röhrchens kann die Qualität des PRP beeinträchtigen.

Wichtige Faktoren zur Kompatibilität:

Röhrchengröße und -form:

  • Standard-PRP-Röhrchen haben ein Volumen von 9 bis 10 ml. Sie müssen perfekt in die Halterungen der Zentrifuge passen, um eine gleichmäßige Trennung zu gewährleisten.
  • Gängige Modelle wie die Hettich EBA 200 oder die DUO Zentrifuge sind speziell für Röhrchen in dieser Größe ausgelegt.

Material der Röhrchen:

  • Glasröhrchen: Chemisch stabil und biokompatibel, jedoch empfindlich gegenüber hohen Rotationsgeschwindigkeiten.
  • Kunststoffröhrchen: Robuster und leichter, aber manche enthalten mikronisiertes Silikon, das die Thrombozytenaktivierung beeinträchtigen könnte.

Trenngel und Antikoagulans:

  • Röhrchen mit Trenngel (z. B. Vi PRP-PRO PRP-Röhrchen) sind ideal für eine saubere Trennung der Blutbestandteile.
  • Das Antikoagulans (Natriumcitrat oder Heparin) in den Röhrchen sollte mit dem Protokoll abgestimmt sein.

Rotortyp der Zentrifuge:

Winkelrotoren: Geeignet für Röhrchen mit Trenngel.

Schwenkrotoren: Ideal für Anwendungen, bei denen maximale PRP-Reinheit erforderlich ist.

Checkliste zur Kompatibilität:

  • Passen die Röhrchen in den Rotor der Zentrifuge?
  • Halten die Röhrchen der geplanten Zentrifugalkraft stand?
  • Unterstützt das Röhrchen das gewünschte PRP-Protokoll (z. B. Trenngel oder spezifisches Antikoagulans)?

3. Optimale Zentrifugationseinstellungen für maximale PRP-Ausbeute

Ein zentraler Bestandteil des PRP-Protokolls ist die Zentrifugation. Die richtigen Einstellungen (Rotationsgeschwindigkeit, Zentrifugalkraft und Dauer) sind entscheidend, um die höchste Thrombozytenkonzentration zu erzielen.

Empfohlene Einstellungen für PRP

Empfohlene Einstellungen für PRP

Die folgende Tabelle zeigt die empfohlenen Einstellungen für die Zentrifugation zur Gewinnung von plättchenreichem Plasma (PRP):

Parameter Empfohlener Wert
Rotationsgeschwindigkeit (RPM) 3.400 – 4.000 U/min
Zentrifugalkraft (RCF) 1.200 – 1.500 g
Dauer der Zentrifugation 6 – 10 Minuten

Erläuterung der Parameter:

 

RPM und RCF:

  • Die Rotationsgeschwindigkeit (RPM) und die relative Zentrifugalkraft (RCF) beeinflussen, wie effizient die Blutbestandteile getrennt werden.
  • Beispiel: Bei der Hettich EBA 200 entspricht eine Geschwindigkeit von 3.400 RPM einer RCF von etwa 1.200 g.

Dauer:

  • Eine zu kurze Zentrifugation führt zu unvollständiger Trennung, während eine zu lange Dauer die Thrombozytenaktivierung beeinträchtigen kann.

Röhrchen mit Trenngel:

  • Trenngel sorgt für eine saubere Trennung von Plasma und zellulären Bestandteilen. Ohne Trenngel ist eine manuelle Trennung notwendig, was mehr Erfahrung erfordert.

Die Zentrifugalkraft (RCF) ist entscheidend, da sie die Trennung der Blutbestandteile beeinflusst. Um die RCF zu berechnen, verwenden Sie die Formel oder einen Umrechner

Rechner: Relative Zentrifugalbeschleunigung (RCF)

RCF: -

Rechner: Umdrehungen pro Minute (RPM)

RPM: -

4. Das perfekte PRP-Protokoll: Schritt für Schritt

Ein PRP-Protokoll beschreibt die standardisierten Schritte, die zur Gewinnung und Anwendung von PRP erforderlich sind. Hier ein bewährtes Protokoll:

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Blutentnahme:

    • Entnehmen Sie 9–10 ml venöses Blut in ein PRP-Röhrchen mit Natriumcitrat als Antikoagulans.

  • Zentrifugation:

    • Stellen Sie die Zentrifuge auf 3.400 RPM (oder 1.200 g) bei einer Dauer von 6–10 Minuten ein.
    • Verwenden Sie Röhrchen mit Trenngel, um eine saubere Trennung zu gewährleisten.

  • Gewinnung des PRP:

    • Nach der Zentrifugation befinden sich die roten Blutkörperchen unten, das PRP oben und das Trenngel dazwischen.
    • Ziehen Sie das plättchenreiche Plasma (PRP) mit einer sterilen Spritze ab.

  • Anwendung:

    • Injizieren Sie das PRP direkt in das gewünschte Gewebe (z. B. Haut, Gelenke) oder verwenden Sie es für ästhetische Behandlungen wie Mikroneedling.

  • Optional:

    • Für spezifische Anwendungen kann das PRP mit weiteren Substanzen (z. B. Melatonin für Haarbehandlungen) kombiniert werden.

5. Häufige Fragen zum PRP-Protokoll

1. Was ist der Unterschied zwischen PRP mit Natriumcitrat und Heparin?

  • Natriumcitrat: Verhindert die Blutgerinnung und sorgt dafür, dass die Wachstumsfaktoren erst bei der Anwendung freigesetzt werden.
  • Heparin: Kann die Blutplättchen zu früh aktivieren, was die Wirksamkeit des PRP mindert. Daher wird Natriumcitrat bevorzugt.

In der Europäischen Union wird bei PRP-Röhrchen mit Trenngel ausschließlich Natriumcitrat als Antikoagulans verwendet, da dies sowohl regulatorische als auch sicherheitstechnische Gründe hat. 

2. Kann jedes Zentrifugenmodell für PRP verwendet werden?

Nein, die Zentrifuge muss mit den PRP-Röhrchen kompatibel sein und über einstellbare Parameter (RPM, RCF und Dauer) verfügen.

3. Wie stelle ich sicher, dass das PRP von hoher Qualität ist?

Einhalten eines standardisierten PRP-Protokolls, Verwendung kompatibler Röhrchen und Zentrifugen sowie sorgfältige Beachtung der empfohlenen Einstellungen.

Fazit: PRP-Röhrchen, Zentrifugen und das richtige PRP-Protokoll

Die richtige Kombination aus PRP-Röhrchen und Zentrifuge sowie die optimalen Zentrifugationseinstellungen sind entscheidend für die Qualität der PRP-Gewinnung. Kompatible Röhrchen, präzise Zentrifugen und die Einhaltung empfohlener Einstellungen gewährleisten eine maximale Thrombozytenkonzentration und damit den Erfolg der PRP-Therapie.

Durch die Beachtung dieser Faktoren können Sie nicht nur konsistente Ergebnisse erzielen, sondern auch die Sicherheit und Wirksamkeit Ihrer Behandlungen maximieren. Nutzen Sie die Empfehlungen der Röhrchen- und Zentrifugenhersteller, um Ihren Patienten die bestmögliche Therapie zu bieten.

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